Wer denkt dass man in zwei Tagen nicht viel unternehmen kann, der kennt uns nich nicht. Als wir um 0930 in Léon angekommen sind, konnten wir natürlich noch nicht einchecken. Wir haben uns aber nach dem Beach erkundigt und wie man am besten die Mangroven besichtigt. Nach raschem umziehen in Badekleidung ging es also nach kurzem umherirren in Léon, nachdem wir beschlossen haben nicht die fünfundzwanzig Minuten zur Busstation zu gehen, mit dem Taxi zum Beach. In Las Peñitas angekommen, genauer gesagt im Hostal Mano a Mano, gingen wir zur Reception um nach den Touren zu fragen. Wir konnten eine Mangroventour um 1200 buchen für 25$US pro Person. Da wir noch über eine Stunde Zeit hatten, assen wir gemeinsam noch eine Portion Pommes. Auf diese mussten wir natürlich auch wieder über eine halbe Stunde warten. Um 1200 kan unser Guide dann auch Pünktlich wie üblich und wir machten uns auf den Weg zur Lagune. Irgendwie dachten wir, das wir Kayaken würden, desswegen auch der Tenúwechsel, aber wir landeten stattdessen in einem Motorboot. Schlussendlich waren wir beide ganz froh nicht in der Mittagssonne durch die Mangroven paddeln zu müssen. Alexander, unser Guide, erklärte uns viel über die Mangroven und deren Geschichte wärend knapp drei Stunden. Er erzählte uns über die drei unterschiedlichen Mangroven Arten, rot, weiss und schwarz und welche für was zuständig ist. Die rote zum Beispiel speichert Salzablagerungen auf ihren Blättern, die wir auch abgelckt haben, welche bei starkem Regen wieder abgegeben werden. Dies damit das Wasser nicht zu "süss" wird. Die schwarze wiederum ist für das Filtern des Wassers zuständig. Er und der "Kapitän" zeigten uns zudem unzählige Vogelarten. Besonders der Kapitän hat ein Auge für die Tiere, das ist unvorstellbar. Er erkannte die Tiere meterweit im Voraus, die ich kaum sehen konnte als wir so nahe wie möglich waren und mir gesagt wurde, wohin ich schauen muss. Sie zeigten uns auch noch kleine, sehr schöne und farbige, Krabben und meinten die Chancen für Krokodiele seien lediglich 25%. Dies weil die Tour relativ früh angesagt war, da am späteren Nachmittag noch eine Schildkrottour sei. Da spitzten wir natürlich sofort die Ohren und meldeten uns gleich bei ihn für besagte Tour an. Aber zudem später mehr. Das Glück liess uns jedoch nicht im stich und wir erblickten gleich zwei Krokos. Eins das sich an Land gesonnt hat und panisch ins Wasser geflüchtet ist, als wir näher kamen und ein weiteres das die Schnautze und Augen aus dem Wasser hielt. Dieses ist jedoch auch wieder abgetaucht, sobald wir näher an es heranfuhren. Im vorderen Teil des 26km langen Flusses, sind aber nur die kleineren Krokodiele mit bis zu 1.5 Meter länge, da das Wasser nicht so tiev ist. Tiefer in den Mangroven werden sie offenbar aber bis zu 3 Meter gross. Wir begaben uns wieder auf den Rückweg und landeten schlussendlich wieder im Hostel in dem wir vorher assen. In der Stunde, die wir überbrücken mussten bis wir die Schildkrötenbabys zu gesicht bekommen würden, tranken wir eine frischgepresste und erfrischende Limonade. Der Tag war bist jetzt scho sehr lange und ich war auch dementsprechend müde. Dies konnte mich jedoch keineswegs davon abhalten, Schildkrötenbabys zu sehen. Alexander war diesmal allein für die Tour zuständig. Am morgen waren wir noch die einzigen zwei die sich dafür interessierten, am Schluss waren es mit uns rund zehn Personen. Nach einer fünf Minütigen Bootsfahrt ging es schon wieder an Land zur Schildkrötenstation. So wie wir das ganze verstanden haben, sammeln freiwillige Helfer die Eier der Schildkröten ein und vergraben diese wieder in einem Eingezäunten Teil des Strandes. Anschliessend werden Täglich die geschlüpften Schildkrötenbabys freigelassen. Das ganze wird gemacht, da in freier Wildbahn knapp 1/1000 Babys das Erwachsenenalter erreicht. Dies unter anderem, da die Babys teilweise über fünfhundert Meter am Strand zurücklegen müssen um das Wasser zu erreichen und dabei von allem Möglichen gefressen werden können. Hier geben sie den Babys eine Chance von 1/10. Ausserdem kontrollieren sie die Geschlechterentwicklung. Wenn es kalt ist, werden es Männchen, wenn es warm ist, entwickel sie sich zu Weibchen. Die Babys waren zuerst in einem Eimer und krabbelten bereits als gäbe es kein Morgen. Die 41 Babys wurden gut zehn Meter vom Wasser entfernt freigelassen und diese krabbelten sogleich Richtung Wasser. Die ganze Angelegenheit ist aber noch tückisch, da das Wasser einige Schildkröten wieder einige Meter strandaufwärts spühlte und diese wieder mühsam runterkrabbeln mussten. Nach gut zwanzig Minuten hat es aber auch die letzte ins Wasser geschaft und wurde nicht wieder zurückgespühlt. Wie viele von ihnen jedoch gross werden, lässt sich natürlich nur schwer sagen, da sie im Wasser ja auch wieder Fressfeinden ausgeliefert sind. Zurück im Hostel schnappten wir uns nach einigen Warten ein Taxi zurück nach Léon und hatten den glücklichsten Taxifahrer den ich je gesehen habe. Nach etwas Smalltalk waren wir auch schon wieder zurück. An dem Abend gab es im Hostel ein bring your own BBQ und so gingen wir dafür noch rasch einkaufen. Nach einer Dusche und Schweinerippchen für mich und Poulet für Jasmine gingen wir früh ins Bett. Am nächsten Tag wartete nähnlich nicht nur ein, sondern gleich zwei Vulkane auf uns.


Wir waren wie gewünscht um 0800 bein Tourenanbieter. Zuerst ging es mit dem Board den Vulkan runter. Nach über einer Stunde warten ging es also mit dem Chickenbus endlich los Richtung Cerro Negro. Zuerst zwanzig Minuten auf der Strasse und anschliessend vierzig Minuten über Stock und Stein. Ich hätte nicht gedacht, das man mit einem Bus solche Strassen fahren kann, aber ich wurde eines besseren belehrt. Nach einem Gruppenfoto ging es mit dem Board in der Hand also den Vulkan rauf. Je weiter wir zum Gipfel vordrangen, je kräftiger wehte uns der Wind entgegen. Man musste sein Board mit alles Kraft festhalten, wenn eine Böhe kahm. Sonst hätte man sein Board am Fusse des Vulkans wieder holen müssen. Keine Stunde später haben wir den Gipfel jedoch erreicht. Wir deponierten unsere Bretter und schauten noch in den Krater des Vulkans. Der Boden war schon so warm, hat man aber etwas mit dem Schuh gegraben, wurde es schon deutlich wärmer. Dies, da der Cerro Negro wie viele andere in der gegend noch sehr aktiv ist. Nach dem Anziehen der Anzüge und einer Sicherheitsunterweisung ging es den Vulkan mit, in meinem Fall, 54km/h spitze runter. Die höchste Höchstgeschwindigkeit die sie je gemessen haben ist 101km/h!

Nach ein paar Sekunden war der Spass jedoch bereits wieder vorbei und ich wollte eigentlich gleich wieder hoch. Natürlich hat es auch hier einige Pechvögel erwischt, die ihren Hintern nicht nur auf dem Board hatten. Die meisten sind lediglich etwas den Vulkan runtergerollt und hatten nur kleine Schrammen oder Kratzer davongetragen. Eine Frau zog sich jedoch eine Platzwunde an der Strin zu und hatte panik und weinte. Ich behaupte nicht das es nicht schmerzhaft war, aber das Drama war doch schon gross und es brauchte seine Zeit bis auch sie unten angekommen ist. Wer aber so unsicher auf einem Vulkan ist wie sie es war, sollte in erster linie garnicht einen besteigen, geschweigeden runterfahren.

Da wir damit und mit Strassenarbeiten einiges an Verspätung eingefahren haben, blieben uns nur wenige Minuten für selber Sandwich zubereiten und essen. Respektive für mich, da Jawmine natürlich kein Brot essen konnte und sich mit rohem Gemüse beglücken musste.

Wie gesagt ging es rasch weiter, diesmal auf den Telica für den Sonnenuntergang. Hier waren es etwa dreisig Minuten auf der Strasse und ebensolange Offroad. Wir waren nur zu viert und sassen in einem 4x4 Toyota hinten auf Schrägbänken, Jordanien lässt grüssen. Hier hätte uns diesem Mal auch kein TukTuk hochgebracht. Stellenweise musste der Fahrer beide Achsen sperren um nicht stecken zu bleiben. Zusammen mit einem Kanadier aus Vancouver namens Michael und einer Russin die ästethik vor funktionalität stellte, genoss zumindest ich die Fahrt zum Ausgangspunkt.

Kurz zu der Russin. Nebst ihrem für uns doch recht anstrengendem Charakter, ist die gute Dame mit Sandelen mit Absätzen und einem Businessrock in kombination mit einer weissen Bluse den Berg hochgerannt. Hochgerannt meine ich übrigens wortwörtlich. Aber ich und Jasmine waren uns einig, das sie es uns damit wohl zeigen wollte, da wir logischerweise alle am Anfang skeptisch waren. Bein Abstieg im Dunkeln waren die Schuhe dann jedoch doch nicht mehr so praktisch... :)


Nach einem verzigminütigen Aufstieg sind wir am unteren Rand des Kraters angekommen. Wir konnten sogleich hören, wie Gas aus dem inneren des Vulkanes freigegeben wurde. Nach dutzenden Fotos erzählte uns Hanz, unser Guide für Telica wie auch Cerro Negro, etwas über die Geschichte des Vulkans. Der Telica ist nicht nur sehr aktiv, sonder erzeugt auch Thermalenergie. Zusammen mit einem anderen Vulkan erzeugen die beiden Vulkane 7% der Energie, welche Nicaragua braucht, zur verfügung. Nach einigen weiteren Fotos ging es an der Südflanke des Vulkans zum Aussichtspunkt, um den Sonnenuntergang zu geniessen. Anschliessend ging es in der Abenddämmerung wieder nach unten und auf den Weg nach hause. Zum Abschluss gab es noch ein Abendessen mit der kleinen Gruppe. Wir gingen jedoch alle recht zügig nach dem essen unsere Wege und unter die Dusche und anschliessend ins Bett.